Migration, Asyl und HIV

Immer wieder halten sich Menschen aus Entwicklungsländern in der Schweiz auf, die kaum Aussicht auf eine Aufenthaltsbewilligung haben. Zu dieser Personengruppe gehören auch abgewiesene Asylbewerber.

Ein negativer Asylentscheid, der regelmässig mit einer Wegweisung aus der Schweiz verbunden ist, hat für die Betroffenen häufig schwerwiegende Folgen. Dies gilt in besonderem Masse für Menschen, die HIV-positiv sind.

Der Vollzug der Wegweisung kann für diese Personengruppe eine schwere Gefährdung des Lebens bedeuten, sofern im Heimatland der abgewiesenen Person der Zugang zu einer angemessenen medizinischen Versorgung nicht möglich ist. Bedeutet doch das Fehlen einer medizinisch adäquaten Behandlung, insbesondere das Absetzen einer antiretroviralen Therapie, unweigerlich das rasche Fortschreiten der Krankheit und eine massive Verkürzung der Lebenserwartung.

Trotzdem sieht die schweizerische Rechtsprechung nur in Ausnahmefällen von einer Wegweisung ab, indem sie ein vorläufiges Aufenthaltsrecht (Bewilligung F) gewährt. Auch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat sich mehrfach mit der Frage auseinandergesetzt, ob die Wegweisung einer HIV-positiven Person in ihr Herkunftsland unzumutbar ist und somit die Konventionsgarantie von Art. 3 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) verletzt wird.

(english version)

Migration, Asylum and HIV

Time and time again developing country’s citizens sojourn in Switzerland, with a barely existing prospect of a residence permit. Among this group of people are also rejected asylum seekers.

Ein negativer Asylentscheid, der regelmässig mit einer Wegweisung aus der Schweiz verbunden ist, hat für die Betroffenen häufig schwerwiegende Folgen. Dies gilt in besonderem Masse für Menschen, die HIV-positiv sind.

A negative asylum decision, normally connected with an expulsion from Switzerland, has often severe consequences for the person concerned. This is especially true for people being HIV-positive.

The execution of an expulsion can constitute a serious hazard of life, as far as the rejected person has no access to adequate health care in its home country. The lack of adequate health care – especially to discontinue an antiretroviral therapy – leads inevitably to the rapid progression of the illness and a massive reduction in life expectation.

Nonetheless, the Swiss jurisprudence refrains only in exceptional cases from ordering an expulsion by instead granting a temporary right of residence (authorisation F). Also the European Court of Human Rights dealt repeatedly with the question of whether an expulsion of a HIV-positive person in his/her home country is unreasonable and therefore a violation of art. 3 of the European Convention on Human Rights (ECHR).

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